Was gibt es schöneres als eine kräftigende, warme Suppe nach einem Winterspaziergang? Wenn wir uns etwas Besonderes gönnen wollen, gibt es bei uns in der kalten Jahreszeit Maronisuppe nach Hildegard von Bingen mit Eichelkeksen aus selbst gemachtem Eichelmehl.
Hildegard von Bingen schrieb der Edelkastanie (Castanea sativa) besonders positive Wirkung zu. Sie empfahl sie bei Konzentrationsstörungen und Gicht sowie zur Stärkung von Herz, Milz, Nerven und Venen. Noch heute gilt die Edelkastanie als eines der wichtigsten Lebensmittel der Hildegard-Medizin.
Die Edelkastanie wurde jedoch bereits lange vor Hildegard von Bingen geschätzt und zählte jahrhundertelang Zeit zu den Grundnahrungsmitteln. Ihre Früchte unterscheiden sich von anderen Nussfrüchten durch ihren hohen Anteil an komplexen Kohlehydraten, die vor allem Fette beinhalten. Die enthaltenen Kohlehydrate der Edelkastanienfrüchte sorgen für ein anhaltendes Sättigungsgefühl und einen lange konstanten Blutzuckerspiegel. Sie versorgen uns auch mit hochwertigem Eiweiß, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Der hohe Kaliumgehalt der Edelkastanien hilft dabei, den Blutdruck zu regulieren und stärkt, wie auch der hohe Anteil an B-Vitaminen unser Nervenkostüm und die Konzentrationsfähigkeit. Für die immunstärkende und antioxidative Wirkung von Edelkastanien sind Vitamin C und E verantwortlich.
Hier unser einfaches wie köstliches Rezept, das ihr im Handumdrehen gekocht habt:
Zutaten
- Für die Maronisuppe
– 350 g gekochte Maroni
– 1 El Butter
– 1 mittelgroße gehackte Zwiebel
– 40 g Maronimehl
– 1 ½ l Gemüsesuppe
– 1 Schuss trockener Weißwein
– 100 ml Schlagobers
– Gewürze: je 1 Prise Galgant, Muskat, Dost, Oregano etc.
– Salz
– Garnierung: 5 schöne gekochte Maroni, 100 g brauner Zucker, frische Kräuter (hier: Vogelmiere)
– Für die Maronisuppe legt man zu Beginn 5 schöne Maroni für die Garnitur zur Seite.
– Nun erhitzt man die Butter in einem Suppentopf und röstet die gehackte Zwiebel darin glasig an.
– Das Maronimehl wird danach bei mittlerer Hitze eingerührt und sofort mit der Gemüsesuppe aufgegossen, damit das Mehl nicht anbrennt.
– Anschließend werden die restlichen gekochten Maroni beigefügt und die Suppe etwa 10 Minuten lang auf kleiner Flamme gekocht. Kurz vor dem Ende der Kochphase fügt man die Gewürze, einen Schuss Weißwein und das Schlagobers hinzu.
– Zuletzt wird die Suppe mit dem Pürierstab fein püriert.
– Für die Garnierung lässt man den Zucker langsam schmelzen, tunkt die beiseitegelegten Maroni im geschmolzenen Zucker und lässt die Karamellglasur trocknen.
Achtung! geschmolzener Zucker ist sehr heiß.
– Die Suppe wird mit je einer glasierten Maroni, ein paar Eichelkeksen sowie frischen Kräutern garniert serviert.
Zu unserer Suppe servieren wir gerne Eichelkekse. Mit Eichelmehl kocht man heute selten, doch die etwas aufwändige Herstellung lohnt sich. Probiert auch unsere Kekse einmal aus!
- Für die Eichelkekse
– 150 g helles Weizenmehl
– 150 g gekochte Kartoffeln
– 150 g Eichelmehl
– 100 g Honig
– 40 g weiche Butter
– 1 Prise Salz
– 2 Eier
– 1-2 EL Wasser
– ½ TL Backpulver
Zubereitung
– Für die Eichelkekse werden alle Zutaten außer dem Wasser vermischt.
– Das Wasser wird zuletzt tropfenweise beigefügt, bis ein glatter, mittelfester Teig entsteht.
– Anschließend sollte der Teig für ca. 30 Minuten im Kühlschrank zugedeckt rasten.
– Nach der Ruhephase wird der Teig nicht allzu dünn ausgerollt. Ideal ist eine Höhe von etwa 4 mm.
– Nun können die Kekse ausgestochen und mit etwas Abstand auf einem Backblech platziert werden.
– Schließlich werden die Kekse im Backofen bei 180 Grad für ca. 12 Minuten gebacken, bis sie leicht braun sind.
– Eichelkekse haben einen leicht herben, etwas nussigen Geschmack und sind auf jeden Fall ein Experiment wert.
Weitere Rezepte
Wenn ihr den Maroni auch bei der Nachspeise treu bleiben wollt, dann hätten wir hier das passende Rezept für Maroni-Nelkenwurz-Kugeln für euch.
Solltet ihr noch kein Eichelmehl selbst hergestellt haben, zeigen wir euch in unserem Blog-Beitrag „Eichelmehl herstellen„, wie ihr das ganz einfach selbst machen könnt.
Das fertige Eichelmehl könnt ihr vielseitig einsetzen und zum Beispiel Eichelmehl-Blinis oder Kletzenbrot mit Wildfrüchten damit herstellen.