Seit der Antike sind die Knospen der Schwarzpappel ein wichtiges und anerkanntes Heilmittel. Salbe aus Schwarzpappelknospen ist seit Jahrhunderten bekannt, darüber hinaus sind viele weitere naturheilkundliche Rezepte überliefert. Auch die aktuell immer mehr an Bedeutung gewinnende Gemmotherapie kennt die Schwarzpappelknospe als wichtiges Mittel bei zahlreichen Beschwerden.
Die meisten von uns wissen nicht, dass Pappelknospen – in diesem Fall nicht nur die der Schwarzpappel – intensiv harzig schmecken und, gering dosiert, Speisen und Getränken das gewisse Etwas verleihen können. Richtig verarbeitet versorgen sie uns in der Nahrung noch dazu mit hochwirksamen Pflanzeninhaltsstoffen.
Was könnte es Schöneres geben, als sich diese gesunde Delikatesse in Form von selbstgemachter Schokolade zuzuführen? Schokolade selbst herstellen ist eine ganz einfache Sache und schmeckt sehr intensiv und “ehrlich”, wenn man hochwertige Zutaten verwendet. Da ich kein Fan allzu süßer Süßigkeiten bin, ist sehr kakaohaltige Bitterschokolade das einzig Wahre für mich. Sie passt geschmacklich bestens zu den harzigen, leicht bitteren Pappelknospen. Hier geht’s zum, wie fast immer einfachen Rezept:
Zutaten:
– 80 g Kakaobutter
– 80 g Kakaopulver (z. B. Bensdorp)
– 60 g Rohrzucker
– 1 Teelöffel Vanillezucker mit echter Vanille
– 8 größere Knospen von Schwarzpappel, Zitterpappel oder Graupappel
Als erstes müsst ihr Pappelknospen sammeln gehen … die beste Zeit dafür ist von Ende Jänner bis März. Ganz wichtig dabei ist es, einem Zweig nur wenige Knospen zu nehmen und die meisten am Baum zu lassen. Nur so kann sich die Pappel gesund weiterentwickeln.
Die frisch gesammelten Pappelknospen (Schwarzpappel, aber auch Zitterpappel und Silberpappel schmecken ähnlich) werden sehr fein gehackt und zur Seite gestellt – sie sind etwas klebrig.
Die Kakaobutter wird bei geringer Hitze im Wasserbad geschmolzen, anschließend der Rohrzucker unter ständigem Rühren in der gelösten Kakaobutter aufgelöst, bis er keine Kristalle mehr aufweist. Das kann etwas dauern, und es empfiehlt sich, die Temperatur langsam zu erhöhen, da sich der Zucker sonst nicht in der Kakaobutter löst.
Hat man eine homogene, flüssige Creme angerührt, nimmt man diese vom Herd, gießt rasch Kakao und Vanillezucker dazu und rührt beides in die Masse ein. Zuletzt werden etwa zwei Drittel der gehackten Pappelknospen untergerührt und die Masse, die sehr schnell fest wird, auf ein schon vorher mit Packpapier ausgelegtes Backblech gegossen. Man streicht die Schokolade an der Oberfläche mit einem Messer glatt und bestreut sie mit dem Rest der gehackten Knospen. Nun wird die Schokolade für etwa zwei Stunden kühl gestellt und anschließend geschnitten oder in Stücke gebrochen – eine wahre Köstlichkeit!
Danke für dieses Rezept. Wird sofort ausprobiert.
Das freut mich sehr! Ich hoffe, sie hat geschmeckt!
Wie lange ist die Schokolade denn haltbar? Und kann man auch Bio-Kouvertüre verwenden, wenn die eh noch weg muss?
Danke und viele Grüße
Die Schokolade ist im Prinzip für einige Wochen haltbar. Sie zerrinnt allerdings leicht und sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wir essen sie immer gleich, deshalb gibt es nicht so viele Erfahrungswerte ;).
Natürlich kannst du auch Kuvertüre schmelzen und Knospen hineinstreuen. Es ist zwar nicht ganz dasselbe, schmeckt aber auch gut!
Liebe Grüße vom Abenteuer am Wegesrand
Hallo! Kann man auch getrocknete pappelknospen für dieses Rezept verwenden? Habe nämlich einige gefunden nach dem Sturm und getrocknet.
LG.Doris
Hallo Doris,
wenn du sie ganz fein hackst, dann eignen sie sich sicher auch zum Aromatisieren der Schokolade. Sie schmecken aber sicher nicht ganz so frisch. Aber es spricht nichts dagegen, es zu probieren. Der Vorteil an getrockneten Knospen ist, dass du sie leichter klein hacken kannst und du sie feiner in der Schokolade verteilen kannst.
Liebe Grüße von uns und viel Erfolg dabei:)
Hallo! Kann man getrocknete Pappelknospen auch dafür verwenden? Habe nach Sturm einige gefunden und getrocknet. Danke und liebe Grüße Doris kraft